St. Peter und Paul Kirche in Cappel

Klassizistischer Kanzelaltar in Cappel

Sieben ganz unterschiedliche Kirchen prägen die Mitgliedsgemeinden Land Wurstens. Jede Einzelne ist ein Kleinod, bietet dem Besucher neben Ruhe und Besinnlichkeit auch Kunstschätze sowie verschiedene „verborgene“ Kostbarkeiten, die man auf den ersten Blick schnell übersieht. Wer könnte diese Besonderheiten besser hervorheben, als Detlef Mauritz, der als ehemaliger Pastor alle Wurster Kirchen besonders gut kennt.

Die St. Peter- und Paul-Kirche in Cappel wurde im 13. Jahrhundert erbaut und steht mitten im Dorf auf einer Wurt. Ihr Entstehen aus einer Kapelle hat dem Ort Cappel (Kapelle) den Namen gegeben. Ihr äußeres Erkennungszeichen ist der ganz eigentümliche und charakteristische Zwiebelturm. Im Jahr 1964 wurde bei Bauarbeiten die vollständige Anlage für den Guss eines Taufkessels aus dem Jahr 1266 in einer Tiefe von 130 Zentimetern im vorderen Raum der Kirche entdeckt. Der jetzige Taufkessel wurde 1977 nach dem alten Muster angefertigt. Das Schmuckstück der Cappeler Kirche ist aber die am besten erhaltene Orgel aus der Werkstatt des berühmten Orgelbauers Arp Schnitger. Da das Instrument im Laufe der Jahre niemals grundlegend umgebaut wurde, können auch heute noch Kompositionen aus der Barockzeit auf der Cappeler Orgel in ihrer Urform zu Gehör gebracht werden. Diesem musikalischen Lob Gottes stünde allerdings der klassizistische Kanzel-Altar gegenüber, von dem aus durch das gesprochene Wort der Verkündigung des Gotteslobes eine reizvolle Wechselbeziehung entsteht, erläutert Detlef Mauritz. Dies erinnere ihn an ähnliche Kanzelaltäre im Süden der Hannoverschen Landeskirche, auf denen er gestanden habe, um Gottes Wort weiterzusagen. Der Kirchenraum bietet außerdem einigen großen Grabplatten Platz, die Zeugnis ablegen von bekannten Familien aus Land Wursten. Die Steine wurden restauriert und prägen sehr angenehm den schlichten Raum der Kirche. ul